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Annika sitzt auf einem Felsvorsprung auf dem Carolafelsen.

Fototipps

Deutschland in warmes Licht getaucht

Die Reiseblogger Annika und Mathias Koch erklären, wie Sie das tief stehende Licht bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang für beeindruckende Fotos nutzen können.

Von Annika Koch

Liebe Leserinnen und Leser,
wir haben vor Kurzem die Schönheit und Vielfalt Deutschlands erkundet und dies natürlich in Fotos festgehalten. Ein wichtiger Helfer für uns als Reisefotografen war und ist dabei das Licht. Dafür stehen wir oft sehr früh auf und gehen sehr spät ins Bett. Denn wenn die Sonne tief steht und die Welt in warmes Licht hüllt, ist die Zeit gekommen, unsere Kamera herauszuholen.

Tipp: Die Morgen- und Abendstunden eignen sich nicht nur wegen des schönen Lichts besonders gut für Fotoshootings. Zu diesen Zeiten sind beliebte Aussichtspunkte und Sehenswürdigkeiten außerdem menschenleer, sodass Sie die gesamte Szenerie für sich allein haben.

Zur frühen Morgenstunde

Die Reisebloggerin Annika in einem weißen Kleid auf dem Neumarkt der Frauenkirche.
Früh aufstehen lohnt sich: Der Neumarkt vor der Dresdner Frauenkirche ist um 6 Uhr morgens nicht nur menschenleer, auch das Gegenlicht zu dieser Uhrzeit eignet sich ideal, um einen Sonnenstern abzubilden.

Auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche in Dresden hatten wir um 6 Uhr morgens das Glück, ein Foto zu ergattern, auf dem außer Annika keine anderen Menschen zu sehen sind. Außerdem war an diesem Morgen das Gegenlicht perfekt, sodass das Foto durch einen Sonnenstern noch einen interessanten Effekt erhielt.

Tipp: Für einen Sonnenstern muss die Sonne direkt in die Kamera scheinen und die Blende möglichst geschlossen sein (hohe Blendenzahl). Je geschlossener die Blende ist, desto stärker ist der Stern betont. Wir haben folgende Einstellungen in der Kamera vorgenommen: Blende 12, Belichtungszeit 1/400, ISO 1600.

Spannung durch Seitenlicht

Ein idyllisches Bild zeigt eine Blumenwiese, Hütten und einen See umgeben von einer Berglandschaft.
Bunte Blumen im Vordergrund, kleine Hütten auf einer Wiese und eine See umgeben von Bäumen und Bergen – ein Motiv wie aus einem Bilderbuch.

Am Geroldsee, der zwischen Krün und Garmisch-Partenkirchen liegt, haben wir einen weiteren Sonnenaufgang fotografiert. Wir haben uns dabei so platziert, dass das Sonnenlicht von der Seite hinter einem Hügel hervorschien und einen Teil der Szenerie und die Luft geradezu erstrahlen ließ. Die Anordnung und das Lichtspiel geben dem Motiv eine besondere Räumlichkeit und verleihen ihm Spannung.

Das Bergphänomen Alpenglühen

Betrachtende sehen das berühmte Alpenglühen – die Bergspitzen werden bei dem Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang in Rottöne getaucht.
Das Alpenglühen zu erleben, ist ein magischer Moment.

Ein ganz besonders malerisches Phänomen ist morgens oder abends in den Alpen zu sehen: das berühmte Alpenglühen. Der Effekt entsteht, wenn die ersten oder die letzten Sonnenstrahlen die Berggipfel erreichen, leuchten diese in einem schönen, knalligen Orangerot.

Tipp: Am ausdrucksstärksten wirkt das Phänomen in einer ansprechenden Bildkomposition, in der mehr als die glühenden Gipfel zu sehen sind. Wir haben uns einen See gesucht, in dem sich die Bergspitzen spiegeln, wodurch das Foto noch interessanter wirkt.

Sonne und Wolken – eine schöne Kombination

Die Reisebloggerin Annika steht mit dem Rücken zur Kamera im leicht durchscheinenden Kleid auf einem Felsvorsprung. Vor ihr erstreckt sich eine idyllische Bergszenerie.
Die Silhouette von Annika im luftigen Kleid erzeugt inmitten der idyllischen Bergszenerie ein märchenhaftes Motiv.

Für eine Extraportion Dramatik im Bild benötigen wir neben dem perfekten Licht ein paar Wolken am Himmel. Scheuen Sie sich also nicht, trotz bewölktem Himmel loszuziehen und Ihr Glück zu versuchen. Wenn die Wolkendecken nämlich aufreißt, sind spektakuläre Aufnahmen garantiert.

Tipp: Kommen Sie am Besten vor Sonnenaufgang oder bleiben Sie bis nach Sonnenuntergang an der Fotolocation. Meistens färbt sich der Himmel vor dem Auf- oder Untergehen der Sonne besonders bunt. Wenn die ersten oder letzten Lichtstrahlen von unten auf die Wolken treffen, sorgt das für eine märchenhafte Atmosphäre.

Nebel über dem Königsee

Zwischen den Bergen hat sich über dem Königsee Seenebel gebildet.
Seenebel sind ein wunderschönes Naturphänomen.

Für dieses Foto sind wir bereits nachts auf den Jenner in den Berchtesgadener Alpen gestiegen. Nachdem wir die Milchstraße und die Berge im Mondschein fotografiert hatten, warteten wir auf den Sonnenaufgang. So konnten wir beobachten, wie sich kurz vor Sonnenaufgang immer mehr Nebel über dem Königssee bildete und zu einer geschlossenen Decke zusammenzog. Er blieb direkt über der Wasseroberfläche hängen, während wir freie Sicht auf die Berge hatten, die von der Sonne in ein helles Rosa getaucht wurden. Es war einfach unglaublich schön!

Tipp: Unscharfe Elemente im Vordergrund, im obigen Bild sind es die gelben Blumen, geben einem Foto zusätzlich Tiefenschärfe. Der Effekt wirkt für das menschliche Auge automatisch interessant.

Gegenlicht gekonnt nutzen

Zu sehen ist eine Berglandschaft bei Sonnenuntergang.
Ein Sonnenuntergang hinter den Bergen ist ein atemberaubender Moment.

Direktes Gegenlicht bietet viele Möglichkeiten, ein Bild zu gestalten. Ein höher gelegener Punkt im Wald kann beispielsweise die Fotolocation für herrlich facettenreiche Motive sein. Sonnenstrahlen bahnen sich über und zwischen Hügeln am Horizont ihren Weg und verleihen dem Ganzen so eine gewisse Tiefe. Tagsüber, wenn die Sonne von oben auf die Hügel scheint, wäre lediglich eine große, weite, grüne Fläche sichtbar.

Sonnenuntergang am Carolafelsen

Die Reisebloggerin Annika sitzt auf einem Felsvorsprung und schaut in Richtung der sich vor ihr erstreckenden Berglandschaft.
Der Carolafelsen bietet einen unglaublichen Ausblick auf die Landschaft der Sächsischen Schweiz.

Aus unserer Sicht hat der Sonnenuntergang gegenüber dem Sonnenaufgang einen sehr angenehmen Vorteil: Wir müssen nicht so früh aufstehen. So haben wir uns bei Sonnenuntergang auf dem Carolafelsen in der Sächsischen Schweiz eingefunden, von dem aus man ein schönen Rundumblick hat. Wir waren begeistert, denn das warme Licht ließ die Umgebung der Sächsischen Schweiz wie einen US-Nationalpark wirken.

Weitere Tipps für Fotos bei Sonnenaufgang und -untergang

  • Verwenden Sie ein Stativ. Beim Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang trifft meistens wenig Licht auf den Sensor, sodass die Belichtungszeit verlängert werden muss, damit das Bild nicht zu dunkel wird. Mit dem Stativ wird verhindert, dass das Bild verwackelt oder verschwimmt.
  • Denken Sie an eine Stirnlampe. Sowohl vor dem Sonnenaufgang als auch nach dem Sonnenuntergang ist vor allem im Wald ziemlich dunkel. Eine Stirnlampe eignet sich perfekt, damit die Hände frei bleiben.
  • Um den Kontrast bei Gegenlicht zu vermindern, kann ein Verlaufsfilter auf das Objekt geschraubt werden. Der helle Himmel wird so etwas abgedunkelt und nicht überbelichtet, denn der Vordergrund ist bei Gegenlicht wesentlich dunkler.

Probieren Sie es am besten direkt selbst aus und gehen Sie auf die Suche nach den schönsten Sonnenauf- und Sonnenuntergängen.

Viel Freude dabei wünschen Ihnen Annika und Mathias Koch

Dream Team around the World: Das Blogger-Paar

Atemberaubende Fotos und kreative Gestaltungstipps von Annika und Mathias Koch